Raspberry Pi

Heute war es nun endlich soweit. Der Raspberry ist angekommen.
Nach einem halben Jahr Wartezeit, kann ich die kleine Platine nun endlich in meinen Händen halten.

Es ist die B-Version (ca. 35 €), also mit 2x USB und 1x Ethernetanschluss. Sie besitzt 256 MB Arbeitspeicher und basiert auf der ARM6 Architektur (ARM11) mit 700 Mhz.
Die A-Version (ca. 25 €) enthält nur 1x USB und keinen Ethernetanschluss. Kosten aber auch ein bisschen weniger.

Dagegen haben alle Versionen einen Composite-, analogen Audio- und HDMI-Ausgang.
Jedoch muss vor dem Start entschieden werden, ob das Videosignal über HDMI oder über Composite ausgegeben werden soll, da diese beiden Anschlüssen scheinbar nicht PnP-fähig sind.


Ebenso sind mehrere I/O-Pins aufgelötet, an denen Sensoren und weitere Elektronikbauteile angeschlossen werden können (z. B. LEDs). Diese können durch den Prozessor gesteuert und ausgewertet werden.

Als ich den Raspberry zum ersten mal in den Händen hielt, staunte ich, wie klein das ganze doch ist. Und das soll ein kleiner PC sein?

Raspberry Pi

An der Unterseite gibt es einen kleinen Einschub für eine SD-Karte. Dort habe ich eine 2 GB große SD-Karte eingesteckt, auf der ich zuvor den BerryBoot-Bootloader installiert habe.
Er ermöglicht eine Parallelinstallation mehrer Linux-Distributionen auf einer SD-Karte. Man muss zur Installation lediglich das heruntergeladene Zip-Archiv des Bootloaders auf die SD-Karte entpacken. Nicht wie bei anderen Images, die einen zusätzliches Programm benötigen um auf die SD-Karte installiert zu werden.

Als ich den Bootloader zum ersten mal startete, konnte ich auswählen, welche Betriebsysteme installiert werden sollen – praktisch, sie werden danach direkt herruntergeladen, entpackt und bootfähig gemacht.

Nach dem erfolgreichen Download von Debian wollte er erst mal wieder neustarten, um das als „Default“ markierte OS zu starten. Ganz zu beginn zeigt er eine kleine OK-Abbrechen Abfrage an. Dort kann innerhalb von 3 Sekunden ausgewählt werden ob ein anderes OS, oder das „Default“-OS gestartet werden soll.

Raspberry Bootloader

Ich habe mir das Debian Wheezy (Raspian) installiert und auch als „Default“ markiert. Also lass ich es erstmal starten. Es dauert um einiges länger, als das starten auf einem PC.

Als er dann fertig war, zeigte er mir die „Raspi-Conf“ indem die Grundeinstellungen, wie das Tastaturlayout, sowie Systemsprache und Zeitzone eingestellt werden können. Dort kann auch gewählt werden, ob die GUI immer direkt nach dem Einloggen und zusätzlich ein SSH-Server gestartet werden sollen. Beides habe ich erstmal verneint.

Raspi-Conf

Jetzt war er fertig konfiguriert und ich konnte loslegen Programme zu installieren und das Gerät zu testen.

Ich war erstaunt, wie viele Linuxanwendungen bereits auf dem System lauffähig waren. Hab dann gleich mal „htop“ (einen erweiterten Konsolen-Taskmanager) und „bb“ (eine ASCII-Grafik Demo) installiert.

Auf der Konsole arbeitet der Raspberry richtig flott und mit einer CPU-Auslastung im Leerlauf (+ CPU-Last von htop) von 5 %.

Jetzt wollte ich mal die GUI mit „startx“ starten. Nach einer kurzen Wartezeit zeigte sich ein LXDE-Desktop mit dem Raspberrylogo als Hintergrund. Man merkt gleich, dass ab jetzt alles träger zur Sache geht.

Raspberry GUI
Der mitgelieferte Browser „Midori“ startet nur träge und der Seitenaufbau dauert auch länger als normal. Ist aber die Seite einmal geladen, reagiert er wieder schneller.

Midoribrowser auf Raspberry Pi und Debian

Auch andere Anwendungen sind schon vorinstalliert. Unter anderem ein Phyton-SDK zum entwickeln von Phytonprogrammen, sowie weiter kleine Tools.

Da ich ziemlich oft das RDP (Remote Desktop Protocol) verwenden muss, habe ich mir gleich das Programm „Remmina“ nachinstalliert. Leider fehlt ein grafischer Paketmanager. Deshalb muss alles über „apt-get“ oder „aptitude“ installiert werden.

Der kleine kompakte Rechner ist nicht besonders schnell und leistungsfähig. Das liegt u. a. daran, dass die meisten Betriebsysteme noch nicht alle Funktionen des Prozessors unterstützen und deshalb noch viel per Software gelöst werden muss.
Wenn jedoch alle nötigen Treiber installiert sind, kann er sogar rechenintensive HD-Videos
ruckelfrei abspielen.

Ich bin mit dieser kleinen Platine wirklich mehr als zufrieden und werde auch in Zukunft noch eine Menge Spaß damit haben.

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