Windows Server nachträglich zu KVM migrieren

Möchte man einen Server aus der VMware oder Microsoft Virtualisierungswelt zu der freien Virtualisierungsplattfrom KVM migrieren, ist das für Linux-Gäste kein Problem. Denn diese enthalten bereits alle dafür benötigten Treiber.
Windows stellt die Migration ohne Vorbereitung allerdings vor ein Problem: Es findet beim finalen Boot seinen Datenträger nicht mehr O.o .
Das liegt daran, dass Windows keine der Treiber für die virtuellen Geräte unter KVM mitbringt.

Über einen Umweg mit der Windows-Installation und Image-Tool DISM gelingt es trotzdem den dafür notwendigen Treiber nachträglich zu installieren.

Zur Vorbereitung benötigen wir natürlich eine Windows-Installations-CD bzw. -ISO – am besten mit der selben Windows-Version, die auch bereits in der VM installiert ist und die „virtio“-Treiber, die du als ISO auf der Seite des Fedora-Projekts unter „Direct downloads“ findest.

Anschließend booten wir die Windows-Installation in der VM und klicken uns bis zum Datenträger-Dialog durch. Dort angekommen stellen wir (überrascht) fest, dass tatsächlich keine Festplatten erkannt worden sind. Also legen wir die virtio-ISO ein (Windows-ISO kann hierfür beruhigt entnommen werden) und navigieren und zu den entsprechenden vioscsi- bzw. viostor-Treibern durch und installieren diese.

Nun sind die Festplatten und Partitionen sichtbar.

Wichtig: Hier stoppen und nicht weiter dem Setup folgen, sonst besteht u. U. Datenverlust!!!

Nun drücken wir die Tasten STRG und F10 gleichzeitig. Es öffnet sich nun eine CLI. Hier erkundigen wir uns erst einmal, auf welchem Laufwerk unsere Installation nun liegt – zum Beispiel durch simples durchprobieren der Laufwerksbuchstaben.

Haben wir unser Laufwerk nun gefunden, können wir uns an die Installation des Treibers wagen.

Hierfür benötigen wir nun DISM und den Pfad zu dem Treiber vioscsi bzw. viostor:

(Beispielhaft: Windows 2012 R2 liegt auf dem Laufwerk E: / Die ISO mit den Treibern in Laufwerk D:)

dism /image:e:\ /add-driver /driver:d:\vioscsi\w2k12r2\amd64\vioscsi.inf
--- bzw. ---
dism /image:e:\ /add-driver /driver:d:\viostor\w2k12r2\amd64\viostor.inf

Meldet DISM Erfolg, können wir nun den Server neustarten. Hat nun alles geklappt, startet der Server und installiert sich die neue Hardware automatisch.

Sollten noch weitere Treiber fehlen, die das Booten verhindern, können so die meisten Treiber die als .inf vorliegen installiert werden.

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